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1. Unsere Heimat - S. 157

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
95. Der Schutzmann. @chou von weiten: erkennen wir an dem blinkenden Helme, dem mit blanken Knöpfen besetzten Rock und an dem Säbel den Schutzmann. Er hat ein wichtiges Amt; er sorgt für Ord- nung, Ruhe und Sicherheit auf der Straße. 2. Fragt ihn jemand nach einer Straße oder einem Gebäude, so muß er stets freundlich deu Weg zeigen. Er soll darauf achten, daß die Pferde nicht gequält werden, daß der Kutscher nicht zu schnell fährt und immer hübsch rechts ausweicht. Auch sorgt er dafür, daß bei Glatteis Sand und Asche gestreut werden, daß die Kehrrichteimer zur bestimmten Zeit wieder ins Haus geholt werden usw. Wenn ein Festzug ist, so hal- teu die Schutzimte auf Ordnung. Sie sollen überhaupt darauf achten, daß die Leute beschützt werden. Dar- um heißeu sie ja Schutz- leute. Ihren Posten haben sie an Verkehrs- reichen Stellen der Stadt. 3. Es gibt auch Schutzleute zu Pferde. Sie halten an beson- ders belebten Straßen- ecken. An der Kon- stablerwache, an der Schutzmann zu Pferde. Hauptwache und an andern Plätzen können wir sie oft sehen. Unser Schutzmann steht im Mittelpunkt der Stadt, wo der Haupt- verkehr herrscht. Mit scharfem Auge blickt er vou oben auf das Gewoge und Getriebe der Straße hinab. Schon von weitem kann er erkennen, ob etwas Störendes herannaht,' dann sorgt er schnell für Abhilfe. Ruhig steht das Pferd stundenlang auf ein und 157

2. Unsere Heimat - S. 93

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
Volk jubelt. Am lautesten aber ruft der kleine Knabe dort sein Hurra und schwenkt seine Mütze hoch in die Lust. Nur der arme, verwundete Franzose blickt traurig in den Jubel des deutschen Volkes. Er denkt an seine Heimat, an sein unglückliches Vaterland, an Weib und Kind. Ganz hinten auf dem Bilde sieht man den Turm der Katharinenkirche, wo der Festgottesdienst stattfand. 4. Ja/ das war ein schöner Tag sür unsre Stadt, so schön wie jene längst vergangenen Tage, an denen die deutschen Kaiser in unsrer Stadt gewählt wurden. Auf der gegenüberliegenden Seite des Denkmals kannst du das Bild der ersten Kaiserwahl in Frankfurt sehen. Es war auch ein herrlicher deutscher Kaiser, den man damals in Frankfurt wählte. Nur trug er keinen weißen, sondern einen roten Bart, weshalb er den Namen Rotbart oder Barbarossa führte. 5. Nun möchtest du noch gern wissen, was die verschiedenen Figuren aus dem Sockel des Denkmals bedeuten! Die Frauen- gestalt will Frankfurt als die alte Kaiserstadt und die Stadt des Handels und der Wissenschaft darstellen. Der Jüngling mit dem blanken Schwert und den großen Flügeln ist der Engel des Friedens. Er reicht dem beimkehrenden Kaiser den Lorbeerzweig. Die beiden Jungfrauen aber deuten aus die Beschäftigung der Frankfurter Bevölkerung hin, auf Kunst, Gewerbe und Landwirtschaft. Sie alle wollen dem heimkehrenden Kaiser die Grüße und Glückwünsche des deutschen Volkes überbringen. Freute sich doch ein jeder im deutschen Land über die herrlichen Siege des geliebten Kaisers! Noch mehr aber freute man sich darüber, daß nun Friede geworden war) denn der Friede ist doch schöner als der Krieg. Das wußte am besten der alte Kaiser selbst. 6. Schau nur in sein liebes Antlitz, in seine friedlich blickenden Augen, und du wirft es sofort verstehen! Wenn sein eherner Mund sprechen könnte, würde er wohl zu dir sagen: „Ja, Büblein, auch du wirst einst ein Soldat werden, vielleicht gar einer mit hohen Stiefeln und mit Sporen daran! Doch wollte Gott, daß du nie in den Krieg zu ziehen brauchst, wie ich es von meiner frühesten Jugend an habe tun müssen! Wenn es aber doch sein sollte, so würdest du es freudig und mutig tun und mit dem £Rufe: „Mit Gott für König und Vaterland" dem Feind entgegentreten! Nenne ein andres Kaiserdenkmal in unsrer Stadt! 93

3. Deutsche Geschichte - S. 44

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
44 o* h" :T emetl ^sondern Dienst leiste. Doch hielten sich in jener Zeit die Mnche von der Welt nicht mehr so streng abgeschlossen wie in frheren Zeiten Die Priester, die keinem Mnchsorben angehrten, b"e sogenannten Weltgeistlichen ober Pfarrer, waren vielfach verheiratet und stanben so mitten im weltlichen Leben. 2. Welche Vernderungen darin durch die Mnche von Cluny hervor-gerufen wurden. Da ging unter den letzten schsischen Kaisern vom Kloster Annym Burgund eine Bewegung ans, die balb groe Bebeutuna fr die Christenheit gewann. Dem Abt bort erschienen die Mnche lnast nicht fromm genug. Diese sollten, so meinte er, sich ganz von der Welt lossagen und nur Gott dienen, uttb das nach viel strengeren Regeln als ra K- darum nach seiner Meinung gar nicht genug tun in Builbungen und Gebet. Vor allem aber schulbeten sie ihren Oberen unbebmgten Gehorsam. ur .^s Vorgehen des Abtes fanb vielfach Nachahmung. Bald fhrten zahlreiche Kloster die scharfen Regeln von Cluny ein, und ihre Mnche bemuhten sich gleichfalls, ein mglichst gottgeflliges Leben zu führen. Um das weltliche Treiben kmmerten sie sich nicht mehr. Em solches Leben mute ihnen nach der Meinung der Leute sehr fchwer fallen, und barum wrben sie wie hhere Wesen, wie Heiliae angesehen. ^ y _ Die neue Bewegung ergriff aber auch die Weltgeistlichkeit. Es Htej3, sie mffe sich ebenfalls eines viel heiligeren Lebens befleiigen, mffe sich auch ganz von der Welt trennen und nur dem Herrn bienen. Kein Geistlicher brfe mehr heiraten; benn Frau und Kinder zogen ihn vom Dienste der Kirche ab. Bald verboten die Bischfe dem ganzen Staube das Heiraten und machten die Ehelosigkeit der Geistlichen zum Gesetz. 3. Das Verlangen der Kirche ach Unabhngigkeit von den weltlichen Oberen und nach der Herrschaft der die Welt. Weiter dachte man, diese so frommen Geistlichen stuben viel hher als die Nichtgeistlichen, bte Laien; sie mten barum von ihnen auch g anz unabhngig sein! Kein Laie brfe einen Geistlichen einsetzen, wie das bisher in der Regel geschehen war. Die deutschen Könige verliehen nmlich den Bischfen ihr Amt durch berreichung von Ring und Stab, den Zeichen ihrer Wrbe-das nannte man Investitur, Einreibung. Ja, sie lieen sich bafr, da biefen viel Reichsgut zu Sehen gegeben wrbe, sogar eine Gelb-}"me.3ur Entschbiguug zahlen. Fromme Leute hielten das fr sehr anstig; sie nannten es Simonie, nach jenem Simon in der Apostelgeschichte, der den Jngern Gelb bot, wenn sie ihm erlauben wollten, durch Haubauf-legen den Geist Christi auf anbre zu bertragen. Bisher hatten die Könige und Kaiser aber nicht blo die Bischfe ein-gesetzt, sonbern sie pflegten sogar bei der Papstwa hl mitzusprechen. Das vor allem erschien den Cluniazensern burchaus verwerflich, benn der Papst und die Geistlichen galten in ihren Augen weit mehr als alle andern Sterblichen. Darum sollten auch die geistlichen Fürsten der

4. Deutsche Geschichte - S. 156

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
?ir R-st f>h und lie eine unermeliche Beute in den fr(!ft i mr 8utu , jf christliche Gefangene wurden aus der Sklaverei sr, www sss st ^rin2 (Yh9 ^U: der M^kgraf Friedrich von Baden und l2n ^{J Durch glnzende Siege gewannen sie Ungarn, Siebenbrgen, die Hlfte des jetzigen Serbien und Rumnien. Die schnste Waffentat des Prinzen Eugen war die Er-oberung von Belgrad, von der heute noch das Volkslied singt. vi, ~^un ^ar ^le Glicht der Trkei dahin; Emopa war fortan vor der berflutung durch ihre Scharen sicher. . .. . - ---w' 4' ^, V. Der Nordische Arieg. H"00 bis \72\, Whrend tn Mittel- und Westeuropa der groe Krieg um die spanische Erbfolge gefhrt wurde, hallte auch Nord- und Osteuropa von Schlacht? getmmel wider. Hier tobte von 1700 bis 1721 der groe Nordische Krieg, in dem vor allem Rußland undschwe-den miteinander rangen. 1. Das frhere Rußland. Rußland ist heute ein mchtiges Reich. Vor 250 Jahren aber spielte es noch eine be> fcheidene Rolle. Es besa da-rnals weder seine Kste am Schwarzen Meer, noch die an der Ostsee: jene gehrte den Trken, diese den Polen und Schweden. Seine Bewohner galten als asiatische Barbaren, und im brigen Europa km-merte man sich nur wenig um sie. Das nderte sich von Grund aus, als 1689 der Zar Peter die Herrschaft bernommen hatte. 2. Peters des Groen Lehr- und Wanderjahre. Peter war ein sehr kluger, wibe-gieriger und tatkrftiger Fürst. eer er Zu seinen besonderen Freunden ^ , . zhlte der Hauptmann Lefort, ein Kaufmannssohn aus Genf, den das Schicksal nach Moskau verschlagen hatte. Von ihm erfuhr der Zar, wie es in den Lndern des Westens ganz

5. Deutsche Geschichte - S. 255

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
255 - am Affenstein erbaut, fr die der Freiherr von Wiesenhtten viele Tausende hergab^az Schulwesen entwickelte sich stetig weiter. Allerheiligen-, Drei-kniqs-, Katharinen-, Bethmann- und Whlerschnle stammen aus jener Zeit. Die Stadtbibliothek, deren Anfnge in die Tage der Reformation zurckreichen, bezog 1825 ihren Neubau an der Obermainanlage. 1858 entstand der Zoologische Garten an der Bockenheimer Landstrae, der spter nach der Pfingstweide verlegt wurde. Eine Sttte der Kunst schuf 1816 der Bankier Stdel. Das Institut, das nach ihm genannt ist, befand sich in der Neuen Mainzerstrae und siedelte spter auf das linke Mainufer der. Iv. Frankreichs bergewicht in Europa unter Napoleon Iii. Seit 1852 war Napoleon Kaiser der Franzosen. Er erwhlte die schne spanische Grfin Engenie von Montijo zur Gemahlin. Damals war Napoleon Hi. der franzsische Hof der glnzendste von Europa, und Paris galt mehr denn je als die Hauptstadt der Welt. In der Mode gab die elegante Kaiserin ganz den Ton an. Sollte indessen der Thron Napoleons feststehen, so

6. Deutsche Geschichte - S. 206

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
206 Steuern zu bewilligen, der ihre Verwendung zu wachen und bei der Feststellung der Gesetze mitzuwirken. Sie verlangten also eine Verfassung An eine solche aber dachten König, Adel und Geistlichkeit nicht, und deshalb kam es bei den Beratungen bald zum Streit. Da taten die Männer des dritten Standes einen khnen Schritt: sie erklrten sich fr die alleinigen Vertreter des Volkes, und kurz darauf leisteten sie einen feierlichen Schwur, nicht eher auseinanderzugehen, als bis Frankreich eine Verfassung habe/^Schon jetzt schlssen sich ihnen die Abgeordneten der Das Volk vor der Bastille. ^ niederen Geistlichkeit und auch manche Adelige an.^Dwar^der^Anfang der Revolution. der diese Ereignisse herrschte in Paris groer Jubel. Er wurde aber pltzlich durch die Nachricht getrbt, da der König den beim Volke sehr beliebten Minister Necker entlassen habe. Auch wurden in der Nhe Truppen zusammengezogen, und man glaubte allgemein, es ginge gegen die Volksvertreter in Versailles. Da entstand eine ungeheuere ufregung.5^Jm Nu waren in den Straen Barrikaden gebaut, von allen Trmen luteten die Sturmglocken, und der Pbel plnderte die Waffenldeni Pltzlich ertnte der Ruf: Zur Bastille!" Tausende zogen vor das Staatsgefngnis, das als Zeichen der Knechtschaft galt, und wollten die Gefangenen befreien. Die wenigen Invaliden, die den Bau bewachten, bergaben ihn, wurden aber A

7. Deutsche Geschichte - S. 21

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
21 Natrlich galt ihm sein Glaube als der allein richtige, und darum befahl er, die neue Religion der die ganze Erde zu verbreiten, auch mit den Waffen. Ein solcher Kampf erschien ihm ganz ungefhrlich, denn nach seiner Meinung war jedem Menschen sein Geschick im voraus bestimmt. Wer also nach Allahs Willen aus der Feldschlacht unversehrt heimkehren sollte, der konnte sich mit unbedeckter Brust in das dichteste Getmmel werfen und trug doch feine Wunde davon. Wer fallen sollte, fiel. Dann^ aber winkten ihm die Freuden des Paradieses, die der Prophet im ora'n-f dem heiligen Buche des Islam, ausmalt. Der Selige kommt in Grten mit Bumen, die reichen Schatten spenden und kstliche Frchte tragen; er labt sich an den besten Speisen und Getrnken, kleidet sich in herrliche Gewnder und hat unter den edelsten Rossen die Wahl. Muhammed suchte seine Lehre zunchst in Mekka einzufhren. Aber , hier wollte man nichts von ihm wissen; ja, seine eigenen Verwandten trach-teten ihm nach dem Leben. Da floh er im Jahre 622 nach^Medina. Die Flucht des Propheten, die Hedschra, galt seinen Anhngern als ein sehr wichtiges Ereignis; sie begannen spter damit ihre Zeitrechnung. In Medina fand er groen Anhang und wute viele Leute zum Kampfe fr seine Lehre zu begeistern. Binnen wenigen Jahren war ihm ganz Arabien zugetan. Der Islam vereinigte die vielen Stmme zu einem groen Volk; bald sahen alle Araber es als religise Pflicht an, den neuen Glauben der die ganze Erde zu verbreiten; wenn es nicht anders ginge, durch Feuer und Schwert. 3. Der Siegeszug des Islam. Das Halt bei Tours und Poitiers. 732. Unter Muhammeds Nachfolgern, den Kalifen, begann der gewaltige Siegeszug des Islam der Vorderasien und Nordafrika. Nichts schien ihren Erfolg hemmen zu knnen. Sie setzten schlie-lieh sogar nach Spanien der. In einer einzigen groen Schlacht, bei Jerez de la Frontera, im Jahre 711, brach das stolze Westgoten-reich zusammen. Bald war ihnen die ganze Pyrenenhalbinsel unter-tan, und ihre Scharen strmten nach Gallien hinein. Da aber wurde ihnen Halt geboten. Der Hausmeier Karl trat ihnen mit dem frnkischen Aufgebot entgegen und trieb sie bei Tours und Poitiers im Jahre 732 zurck. Von diesem Siege erhielt er den Namen Martell, das heit Streithammer. Karls Tatkraft hatte die abendlndische Christenheit gerettet. 4. Die Kultur der Araber. Die Araber waren ein sehr ttiges und gebildetes Volk. Von ihrer Baukunst zeugen prchtige Gebude, vor allem die Alhmbra bei Granda. Sie legten knstliche Bewsserungen an, die noch heute in Betrieb sind. Ihre Seidengewebe, ihre Teppiche und ihre baumwollenen Musseline, die nach der Stadt Msul benannt wurden, waren im Abendlande sehr begehrt. Auch in den Wissenschaften haben sie Bedeutendes geleistet. In der Astronomie gingen die Christen bei ihnen in die Schule, und die arabischen rzte galten lange Zeit als die tchtigsten durch alle Lande. Unser bequemes Ziffern- system haben wir ebenfalls durch die Araber erhalten. ___^

8. Deutsche Geschichte - S. 47

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
47 wiederum bestimmt, da kein Papst ohne die Zustimmung des Kaisers sein Amt antreten drfe. Gewaltig erschien damals allen Leuten die Macht Heinrichs. Nicht blo die Herrscher von Bhmen und Polen schworen ihm den Lehnseid, auch der König von Ungarn wurde sein Vasall. Im Reiche selbst war Heinrich ein strenger Herr; die Herzge galten in seinen Augen blo als Reichsbeamte und muten ihm Gehorsam leisten. Doch taten sie das nicht gern. Sie sannen sogar oft auf Emprung; aber keiner wagte es, sich gegen den mchtigen Herrscher zu erheben. Darum sahen sie es als eine Erlsung von hartem Joche an, als der Kaiser pltzlich im Alter von 39 Jahren starb und einen erst sechs Jahre alten Sohn als Erben hinterlie. Da hie es fr viele, die Zeit benutzen, bis der Knabe herangewachsen war. Am eifrigsten taten das die Cluuiazeuser. Es wurde auf einer Kirchenversammlung festgesetzt, da die hchsten Geistlichen in der Um-aebnna des Papstes, die Kardinle, fortan ganz allein das Oberhaupt der Kirche zu whlen htten. Der Kaiser sollte also dabei nichts mehr zu sagen haben. Heinrich Iv. 1(056 bis ^06. 1. Jugend und Erziehung des Knigs. Heinrich war ein sehr begabter, doch auch leidenschaftlicher und eigensinniger Knabe. Eine fromme, aber schwache Mutter regierte fr ihn. Das war vielen Fürsten nicht nn-angenehm; denn sie taten jetzt ganz, was sie wollten. Die Deutschen gehorchten berhaupt nur sehr ungern; ganz besonders ungern aber einer schwachen Frau, die noch obendrein Auslnderin war. Deshalb beschlossen die mchtigsten Reichsfrsten, der Kaiserin die Herr-schaft zu entreien. Dazu aber war ntig, da sie den Knaben in ihre Hnde bekamen; denn nur wer den unerwachsenen König erzog, durfte in seinem Namen regieren. Der Erzbischos Hanno von Kln erklrte sich bereit, ihn der Mutter zu entfhren. Als Heinrich sich mit ihr auf der Pfalz Kaiserswerth bei Dsseldorf befand, erschien Hanno in einem prchtigen Schiffe zu Besuch. Der Knabe folgte seiner Einladung, das Fahrzeug zu besichtigen. Da setzten es die Ruderer rheinanfwrts in Bewegung. Heinrich merkte, was man mit ihm vorhatte, und sprang ins Wasser; er wurde aber herausgezogen und fortgefhrt. Jetzt leitete Hanno die Erziehung des Knigs und bte fr ihn die Regierung aus. Bald jedoch waren die Fürsten damit sehr unzufrieden. Ein andrer Erzbischos, Adalbert von Bremen, bernahm die Erziehung, und der junge König folgte ganz seinem Willen. Adalbert galt als der bedeutendste deutsche Kirchenfrst seiner Zeit. Unermdlich suchte er das Christentum in den ostelbischen Landen und im Norden Europas zu verbreiten. Seine Missionare zogen nicht blo in das Wendenland, sondern auch nach Schweden, ja bis nach Island und Grnland. Das Erzbistum Bremen wollte Adalbert zugleich zum mchtigsten Frstentum in ganz Norddeutschland machen. Dazu

9. Deutsche Geschichte - S. 57

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
weigerte sich. Da sprach ihm ein Reichstag Sachsen und Bayern ab. Heinrich setzte sich zur Wehr, und so kam es wieder zu einem Brger-kriege in Deutschland. Schon bald nach Beginn des Streites starb Heinrich; aber seine Familie fhrte den Kampf weiter. In diesem Kriege eroberte Konrad auch die Burg Weinsberg. An sie knpft die Sage die schne Erzhlung von der Weibertreue. Bei der Belagerung erscholl zuerst der Ruf: Hie Weif, hie Waibliug! Er wurde das Feldgeschrei fr die Kriege, die Deutsche gegen Deutsche fhrten. Nach mehrjhrigem Kampfe gab Konrad dem jungen Sohne des Welsen, Heinrich dem Lwen, wenigstens S a ch s e n z u-rck. '- 2. Der zweite Kreuz-zug. 1147 bis 1148. Die Errichtung des Knigreichs Jerusalem galt in den Augen der abendlndischen Christen als Gottes Werk, und es mute darum ewig whren. Die Mnham-medaner aber suchten es mglichst bald zu zer^ stren. Bereits im Jahre^ 1144 fiel ihnen das uerste Bollwerk des fremden Knigreichs in die Hnde, das Frsten-tum Edessa. Diese Kunde erregte im Abendlande allgemeine Entrstung. Alsbald forderte der Papst zum Kampfe gegen die Unglubigen auf. Wieder fand sich ein Herold, der die Leute wunderbar zu begeistern wute: der Abt Bernhard von Elairva nx. ^Dieser fromme Mann war ein Redner, wie es nur wenige gegeben hat. Wer seinen Worten lauschte, der ward von ihnen berzeugt; denn Bernhard schien mit Engelszungen begabt. Zuerst veraulate er den König Ludwig Vii. von Frankreich, das Kreuz zu nehmen. In Speyer erlag auch Konrad der Gewalt seiner Worte. Er hatte sich lange gestrubt; denn im Reiche gab es fr ihn Arbeit genug. Aber Bernhard lie seine Bedenken nicht gelten: Gotteswerk ging ihm vor Menschenwerk. Konrad Iii.

10. Deutsche Geschichte - S. 139

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
139 evangelischen Bekenntnisses aufgehetzt. Mit ihnen gerieten sie bald in einen heftigen Wortwechsel, und schlielich ergriffen einige Edellente die beiden nebst ihrem Schreiber und warfen sie zum Fenster hinaus. Zu ihrem Glck fielen die drei auf einen Kehrichthaufen und kamen mit dem Leben davon. 2. Der Bhmisch-Pflzische Krieg. 1618 bis 1623. Dieser Fenstersturz wurde das Zeichen zu allgemeiner Emprung in Bhmen. Ferdinand, der Matthias jetzt beerbte, fand Hilfe bei der Liga. Die Bhmen aber suchten die Untersttzung der Union zu gewinnen; sie setzten Friedrich V. und jetne Gemahlin Elizabeth auf der Jagd. Ferdinand ab und whlten das Haupt dieses Bundes, den Kurfrsten Friedrich V. von der Pfalz, zu ihrem König. Damit wurde die urfprng-lich blo bhmische Sache zu einer deutschen Angelegenheit. Friedrich galt als Fhrer der Union fr einen mchtigen Fürsten. Zu-dem durfte er auf fremde Hilfe hoffen, da er der Schwiegersohn des Knigs von England war. Seine Mutter warnte ihn unter Trnen vor der gefhrlichen Krone. Trotzdem nahm er sie an, hauptschlich, weil seine ehrgeizige Gemahlin Elisabeth ihn drngte. Sie erinnerte ihn immer wieder daran, da er eine Knigstochter gefreit habe und nun auch um eine Knigskrone ringen msse. Ferdinand, der inzwischen in Frankfurt zum Kaiser gewhlt worden war, setzte alles daran, mglichst bald Bhmens Herr zu werden. Er selbst
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